Zuallererst: Frauen gehören niemandem! Es gibt nicht unsere und nicht eure Frauen. Nur Frauen. Frauen, die sich selbst ganz allein gehören!

Bis 1996 galt in Deutschland Vergewaltigung in der Ehe nicht als Straftatbestand. Noch heute führende Politiker waren damals gegen eine Änderung im Strafrecht. 138 Abgeordnete stimmten damals dagegen.

Die Frau als sexuelles Eigentum zu sehen ist kein ausländisches Problem, sondern ein Problem von Männern, die Frauen nicht als eine selbstbestimmte Person mit gleichen Rechten wahrnehmen.

Laut einer EU-Studie haben in Deutschland 35% aller Frauen seit ihrem 15. Lebensjahr mindestens einmal sexuelle oder körperliche Gewalt erlebt. Laut Bundesfamilienministerium waren 6 von 10 Frauen bereits mit sexueller Belästigung konfrontiert. 75 % der Täter kommen aus dem sozialen Umfeld des Opfers. Deswegen werden auch nur eine sehr geringe Anzahl der Straftaten angezeigt.

Sexualisierte Gewalt ist ein gesamtgesellschaftliches Problem und es war schon immer da. Es ist kein Problem, das von einer bestimmten Bevölkerungsgruppe oder Nationalität ausgeht. Das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung muss verteidigt und gestärkt werden – gegenüber allen.

Im Jahr 2018 wurde auf dem Münchner Oktoberfest zweiundvierzig teils schwere Sexualstraftaten polizeilich aktenkundig. Die Tatverdächtigen waren zum größten Teil Deutsche.
Zahlreiche Frauen suchten zudem Schutz vor sexueller Belästigung in den Räumen der Aktion Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen“.